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Forschung

Aus Unglücksfällen das Beste machen

Eine Querschnittlähmung verändert das Leben der Betroffenen von einer Sekunde auf die andere. In der Schweiz trifft diese schwerwiegende Verletzung jedes Jahr zirka 150 Menschen. In der Universitätsklinik Balgrist forschen Spezialistinnen und Spezialisten am Zentrum für Paraplegie mit dem Ziel, Paraplegikern nach ihrem Unfall auf dem Weg zurück in den Alltag zu helfen.

Wenn die Nervenbahnen des Rückenmarks durch eine Verletzung geschädigt wurden, kann eine Querschnittlähmung zurückbleiben. Besonders gefährdet sind Menschen, die aus einer grossen Höhe oder mit hoher Geschwindigkeit stürzen. Solchen Gefahren ausgesetzt sind Dachdecker, Motoradfahrer oder Gleitschirmpiloten. Andere Ursachen können auch altersbedingte Wirbelbrüche, eine Durchblutungsstörung oder eine Entzündung sein. Je nach Lage der betroffenen Rückenmarksnerven sind unterschiedliche Körperregionen gelähmt.

Erster europäischer Lehrstuhl für Paraplegiologie

Das Zentrum für Paraplegie an der Universitätsklinik Balgrist spielt seit seiner Gründung vor dreissig Jahren in der klinischen Versorgung von querschnittsgelähmten Menschen eine bedeutende Rolle. Als universitär ausgerichtete Spezialklinik haben Behandlung und Forschung einen gleichermassen hohen Stellenwert. Im Fokus des klinischen und wissenschaftlichen Arbeitens steht die maximal mögliche Patientenautonomie. Das Zentrum hat nicht nur den ersten – und für lange Zeit einzigen – Lehrstuhl für Paraplegiologie in Europa inne, es hat sich auch im Bereich der paraplegiologischen Forschung weltweit einen Namen gemacht. Diese setzt heute auf mehrere Strategien:

  • auf optimierte Bewegungstherapien mit modernsten Trainingsrobotern;
  • auf neue Medikamente (Nogo-Antikörper) und Stammzellen;
  • auf modernste Bildgebung des Rückenmarks;
  • auf die Erfassung von Schmerz und dessen Behandlung;
  • auf die neuro-urologischen Forschung für die Erholung der Blasen- und Darmfunktion sowie der Sexualität.

 

Einblick in die Forschungsarbeit
Die vierteilige Blogserie über 30 Jahre Paraplegie-Forschung beleuchtet die zentralen Forschungsrichtungen und die massgeblichen medizintechnischen Entwicklungen sowie die dafür nötigen Forschungskooperationen. Der Fortschritt wurde von wichtigen Persönlichkeiten geprägt. Die Menschen hinter den Kulissen werden vorgestellt, und der heutige Lehrstuhlinhaber, Prof. Dr. med. Armin Curt, wird zu den Entwicklungen in der Behandlung von Querschnittlähmung befragt.

Universitätsklinik Balgrist und Universität Zürich
Meilensteine der Paraplegie-Forschung

  • 1989 Entdeckung von Grundlagen zur Regeneration des Rückenmarks (Nogo-A)
  • 1990 Gründung des Zentrums für Paraplegie an der Universitätsklinik Balgrist
  • 1992 Ordinariat Paraplegiologie an der Universität Zürich
  • 1993 Aufbau Forschungslabor im Zentrum für Paraplegie
  • 1999 Erster Gangroboter der Welt (Lokomat®)
  • 2001 Gründung Europäisches Forschungsnetzwerk (2001-2013 NCCR-Neuro)
  • 2001–2013 Erstes Schweizer Kompetenzzentrum (NCCR-Neuro) mit Fokus auf Regeneration und Neuro-Technologie
  • 2003 Erste Schweizer Professur für Rehabilitation-Technology (Balgrist/UZH-ETHZ)
  • 2005 Erster Trainingsroboter für Arm-/Handfunktion bei Tetraplegie (ARMin®)
  • 2006 Erste Studie mit Nogo-A-Antikörpern bei Querschnittlähmung
  • 2011 Erstes Rehabilitationssystem für freies Gangtraining (FLOAT®)
  • 2011 Erste Studie weltweit mit Transplantation von Stammzellen in das verletzte Rückenmark bei Patienten (Kooperation USA, Kanada und Schweiz)
  • 2016 Erste Sensoren für Patienten mit Querschnittlähmung (ZürichMove®)
  • 2016 Phase-2-Studie Nogo-Antikörper bei akuter Tetraplegie, EU-gefördert (NISCI)
  • 2017 Erste Professur für Neuro-Urologie in der Schweiz (Balgrist/UZH)
  • 2019 Erste Studie zur Stimulation der Blasenerholung nach Querschnittlähmung (TASCI)
  • 2020 Erste Professur für spezialisierte Bildgebung bei Querschnittlähmung in der Schweiz (Balgrist/UZH)

Haben Sie Fragen zum Artikel? Dann melden Sie sich gerne via kommunikation@balgrist.ch