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Hilfsmittel

Perfekte Rollstühle bieten eine Mischung zwischen Stabilität und Mobilität

Für Querschnittgelähmte ist der Rollstuhl das wichtigste Hilfsmittel überhaupt. Am Zentrum für Paraplegie Balgrist fertigen Orthopädie- und Rehatechniker Rohlstühle an, die auf Patienten/-innen zugeschnitten sind, und geben ihnen damit ein Stück Unabhängigkeit zurück.

Der Rollstuhl beeinflusst die Lebensqualität der Para- und Tetraplegiker massgeblich. Manche Rollstuhlzubehöre wie der Kaffeetassen- und Handyhalter oder verschiedene Taschenformate sind nützlich, manche hingegen auch ein wenig Spielerei. Zu letzteren gehört beispielsweise die LED-Unterbodenbeleuchtung, die dem Gefährt einen futuristischen Effekt verleiht.

«Zum A und O eines Rollstuhls gehören jedoch optimal angepasste Rückenbespannungen und Sitzkissen. Durch sie fühlen sich die Para- und Tetraplegiker in ihrem Gefährt stabil und das ist die Voraussetzung für maximale Flexibilität.»

Zum A und O eines Rollstuhls gehören jedoch optimal angepasste Rückenbespannungen und Sitzkissen. Durch sie fühlen sich die Para- und Tetraplegiker in ihrem Gefährt stabil und das ist die Voraussetzung für maximale Flexibilität. Tetraplegiker erhalten dann je nach körperlicher Verfassung ein Mieder beziehungsweise eine Bandage aus Stoff, welche den Rumpf fixiert. Bei den Rückenlehnen wird zwischen einem sogenannten anatomischen Rücken und einem Anpassrücken unterschieden. Das anatomische Modell besteht aus einer Carbon- oder Aluminiumschale und ist auf beide Seiten verstellbar, während der Anpassrücken das Becken mit Klettbändern stabilisiert.

Sitzkissen beugen wunde Stellen vor

Die Balance zwischen dieser Fixierung und dennoch ausreichend Mobilität zu finden, ist sowohl beim Rücken als auch bei der Anpassung des Sitzkissens essentiell und stellt die grösste Herausforderung dar, weil sie über das Wohlbefinden entscheidet. Da Querschnittgelähmte zahlreiche Stunden in ihrem Rollstuhl verbringen und sich Tetraplegiker pro Tag in nur einer einzigen Position befinden, muss das Kissen maximalen Komfort aufweisen und sie unterstützend entlasten. Es gibt beispielsweise Sitzkissen mit Luftkammern, die wunde Stellen am Gesäss vorbeugen. Weiter stehen diverse Latex-, Gel- oder Schaumstoffkissen zur Auswahl, die am Patienten getestet und auf deren Gewicht und Aktivitätsgrad angepasst werden können.

Je weniger Hilfsmittel, desto weniger Behinderung

Die Patienten werden als erstes von einem Ergotherapeuten betreut. Er versucht die Querschnittgelähmten zu mobilisieren und mittels verschiedener Tests herauszufinden, welches Entwicklungspotential die Muskulatur aufweist. Meistens sind in den ersten Wochen respektive Monaten nach Eintreten der Querschnittlähmung nämlich Fortschritte sichtbar. Für den entscheidenden Feinschliff sind dann wir Orthopädie- und Rehatechniker verantwortlich. Allgemein gilt: Je weniger Hilfsmittel benötigt werden und je schlichter der Rollstuhl aufgemacht ist, desto weniger fühlt sich der Patient behindert.

Büro und Werkstatt machen Alltag komplett

Mein Arbeitsplatz besteht aus einem Büro und einer Werkstatt, denn Hammer, Bohrer und Schraubenzieher gehören ebenso zu meinem Alltag wie mein Computer. Ich beginne mit meiner Arbeit bei jedem neuen Patienten wieder von vorne, weil jeder einen individuellen Rollstuhl benötigt. Oftmals muss ich zusammen mit den Querschnittgelähmten viele Einstellungsvarianten ausprobieren, um die für sie adäquate Position und das optimale Fahrgefühl herauszufinden und den passenden Rollstuhl zusammenstellen zu können. Genau diese Individualität von Patient zu Patient schätze ich sehr und es bereitet mir grosse Freude mit den verschiedensten Menschen zu arbeiten.

Stefan Kupsch 

arbeitet seit 2008 in der Balgrist Tec AG als Orthopädie- und Rehatechniker. Er betreut den Bereich Rehatechnik. Der gebürtige Deutsche hat die Arbeit mit Rollstühlen zu seiner Berufung gemacht. Seit jeher begeistert ihn alles, was mit Rädern zu tun hat. Mountainbiken und Motorradfahren gehören zu seinen grössten Hobbies.