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Pflege

Paraplegiker-Coaching: Anleitung zum Selbstmanagement

Vom Ereignis bis zum Austritt durchleben unsere Patienten vier Rehabilitationsphasen, wobei diese bei jedem Patient unterschiedlich lang dauern können.

Je nach Verletzungsgrad und Höhe der betroffenen Nervenbahnen ist ein stationärer Aufenthalt von bis zu neun Monaten nötig. Unser Pflegeteam setzt alles daran, dass die Paraplegie-Patienten grösstmögliche Selbständigkeit erlangen.

«Vermessen» in der Akut- und Grundlagenphase

Diese Phase kann wenige Tage bis vier Wochen dauern. Wir „vermessen“ die Patienten, erstellen zusammen mit ihnen einen Zielkatalog und planen entsprechende Therapieeinheiten. In dieser Phase lernen wir die Patienten richtig kennen und helfen ihnen bei der Akklimatisierung an die temporäre Heimat. Wir gewinnen das Vertrauen der querschnittgelähmten Menschen insbesondere dadurch, dass wir ihnen jeden Schritt genau erläutern.

Sicherheit gewinnen in der Aufbau- und Mobilisationsphase

Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind und es der Zustand der Patienten erlaubt, treten wir mit ihnen in die nächste Phase. Paraplegiker müssen ihren Körper – psychisch wie auch physisch – neu entdecken und erleben. Bewegung, Transfer und Mobilität wird interdisziplinär angelernt, geübt und gesichert. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Phase ist das regelmässige und geplante Entleeren der Blase.

Vorbereitung auf den Austritt in der Konsolidierungsphase

Hat der Patient an Sicherheit gewonnen, kann er mit dem Rollstuhl in vertrauter Umgebung Gelerntes üben und verbessern. Wir Pflegenden sehen uns immer mehr in der Coaching-Funktion und bereiten Patienten und Angehörige in Zusammenarbeit mit den beratenden Diensten im Haus sowie der Physio- und Ergotherapie auf den Austritt vor. Möglichst frühzeitig klären wir die Wohnsituation und die Möglichkeiten betreffend Wiedereinstieg in die Arbeitswelt ab.

Step by Step in die Austrittsphase

In dieser Phase leben sich die Rollstuhlfahrer in mehreren Tages- und Wochenendurlauben langsam in der alten und gleichzeitig neu erlebten Umgebung ein. Im Ambulatorium können die ehemaligen Patienten bei Komplikationen und Zwischenfällen jederzeit die professionelle Dienstleistung unseres Zentrums für Paraplegie in Anspruch nehmen.

Wie haben Sie oder Ihre Angehörigen die verschiedenen Phasen nach dem Ereignis erlebt? Ihre Erlebnisse interessieren mich. Gerne beantworte ich Ihre Fragen.

Nicola Buck 

ist Stationsleiterin des Zentrums für Paraplegie Balgrist. Sie absolvierte ihre Schwerpunktausbildung in den Bereichen Intensiv- und Onkologie-Pflege und machte Weiterbildungen und Spezialisierungen in Coaching und Projektmanagement. Den Ausgleich zum Berufsleben sucht sie im Sport, beim Biken, Wandern und Segeln sowie in der Buchstabenwelt.